Social Media im Handel

Über 30 Millionen Menschen in Deutschland und über zwei Milliarden weltweit nutzen Instagram – gerade, um sich über Mode zu informieren. Das ist nicht nur für die großen Marken eine Chance, sondern auch für kleinere Händler. Wie der Einstieg gelingen kann:

Während die Rolle klassischer Medien abnimmt, wächst die Bedeutung der sozialen Medien seit 20 Jahren ungehemmt. Manche Plattform verschwindet auch wieder von der Bildfläche, doch Instagram hält sich seit Jahren stabil. Längst ist es auch eine wichtige Suchmaschine, gerade für Mode, Schuhe und Accessoires. Wer hier gefunden werden will, sollte einige Grundregeln beachten.

Ein ästhetischer Feed ist das A und O

Der erste Eindruck zählt. Und er wird besser, wenn Sie ein durchgängiges Farbschema, ansprechende Grafiken und Motive verwenden. Ist Ihr Feed bislang sehr durcheinander, kann es bereits helfen, Produkte in einem ähnlichen, attraktiven Setting zu präsentieren oder zwischen Produktbildern regelmäßig gebrandete Grafiken einzubauen. Das erhöht den Wiedererkennungswert.

Was Sie außerdem berücksichtigen sollten: Bilder erscheinen im Profilraster quadratisch. Vermeiden Sie also Grafiken im Hoch- oder Querformat, die nur im Ausschnitt erscheinen. Regelmäßige Updates in Storys Storys bleiben für 24 Stunden online. Sie eignen sich daher sehr gut für die regelmäßige Bespielung mit kurzen Updates aus dem Laden oder auch für Hinweise auf neuen Content in Ihrem Feed (sog. Crossteasing). Denken Sie aber auch darüber nach, wie Sie über die Storys längere Geschichten erzählen können. Diese lassen sich in den Story-Highlights auch langfristig festhalten. Storys erscheinen im Hochformat 9:16. Der App-eigene Editor bietet umfassende Möglichkeiten zur Gestaltung.

Werden Sie kreativ, testen Sie aus und finden Sie Ihren eigenen Stil. Ein weiterer spannender Tipp für den Verkauf: Die User-Reaktionen auf Ihre Storys landen direkt in Ihrem Postfach. Das ist ein potenzieller Einstieg in ein Verkaufsgespräch. Hier gilt es – ganz wie auf der Fläche – proaktiv zu sein.

Nähe und Authentizität

Ein grundlegendes Prinzip auf den sozialen Medien lautet: Menschen folgen Menschen. Entsprechend lohnt es sich, Personen aus dem Laden als Gesichter auf dem eigenen Instagram-Account zu etablieren. Bei vielen Läden stehen die Chefs in vorderster Reihe. Ein anderer Weg, um mit wiedererkennbaren Gesichtern zu arbeiten, ist die Zusammenarbeit mit Influencern. Dabei müssen es nicht sofort die prominenten und teuren Testimonials sein. Denken Sie doch einmal darüber nach, wie Sie zufriedene Kunden dafür begeistern können, ihren Kauf auf den sozialen Medien zu teilen und Sie zu taggen. Doch auch ohne Personen lässt sich Nähe kreieren. Am wichtigsten hierbei ist die Interaktion: In den Kommentarspalten, via Verlinkungen und Umfragen schaffen Sie eine engagierte Community.

Wie kann ich Zeit sparen?

Der Grund, warum viele ihre Aktivitäten auf Instagram schleifen lassen oder gar einstellen, ist der Faktor Zeit. Soziale Medien zu bespielen, ist mit Aufwand verbunden. Aber ein paar kleine Maßnahmen können helfen. Zunächst einmal ist es ratsam, die Content-Produktion zu bündeln. Beispielsweise lassen sich, wenn neue Ware eingetroffen ist, gleich mehrere Videos zu diesem Thema abdrehen. Denken Sie auch darüber nach, einzelne Aufgaben im Bereich Social Media zu delegieren, beispielsweise das Beantworten von Kommentaren und Nachrichten im Instagram-Postfach.

Ein Content-Plan schafft Verlässlichkeit für die Community und Ihnen selbst die Übersicht. Auch das spart Zeit. Sehr praktisch in diesem Zusammenhang: Die Veröffentlichung von Posts lässt sich einplanen. Auch dann, wenn die besten Veröffentlichungszeitpunkte für Ihre Zielgruppe nicht mit ihrem Terminkalender vereinbar sind, lohnt sich diese Funktion. Die aktivste Zeit Ihrer Community entnehmen Sie den Insights unter „Einstellungen und Aktivitäten“.

Fazit

Das Thema Instagram ist riesig, Social Media im Ganzen noch größer.

Beim Zukunftsfestival RETAIL BEATS steigen wir daher noch tiefer ein in die Möglichkeiten von Lives, Shops, Ads und Crosspostings.

Der letzte und wichtigste Tipp an dieser Stelle lautet: Dranbleiben, ausprobieren und neugierig bleiben, welche Möglichkeiten und Chancen sich über die sozialen Medien noch ergeben

I

  • Müller das Schuhhaus (@mueller.das.schuhhaus, 20k) präsentiert sich im cleanen Look – und nutzt auch Instagrams integrierte Shopfunktion.
  • BECKMANNS Schuhe Bochum (@Beckmanns_schuhe, 1k) mit auffälligem Neondesign.
  • Britta Goertz, Inhaberin des Schuhhaus Meyer in Lübbecke, (@schuhhaus meyerluebbecke, 1k) präsentiert neue Ware in Videos.
  • Markus Wiener und Sara Eden Andemeskel vom glOry hOle sneaker shop (@gloryholeshop, 16k) bringen ihre Begeisterung für Sneaker via Instagram zur Kundschaft.
  • Hinter den Story-Highlights von Ranzenfee & Koffertroll (@ranzenfeekoffertroll, 2k) verbergen sich zusätzliche Infos über die Läden, Unterhaltung und Kundenfeedback.

Text: Julia Post