Generalversammlung der ANWR GROUP eG - erstmals in hybridem Format

21. September 2021 - Erstmals fuhr die ANWR GROUP eG zweigleisig für die Generalversammlung: Am Standort Mainhausen und zeitgleich online war die Teilnahme, waren Wortmeldungen und Abstimmungen möglich. Im Mittelpunkt stand der Blick zurück auf das Geschäftsjahr 2020 und auf die aktuellen Zahlen für 2021. Die Mitglieder profitieren für das Geschäftsjahr 2020 über eine Dividende in Höhe von 10 Prozent. Vorstandssprecher Frank Schuffelen appelliert an die künftige Bundesregierung, die Weichen für den Aufbruch zu stellen. Das von der Corona-Pandemie und ihren Begleiterscheinungen geprägte Jahr 2020 hat nicht nur den Handel an die Grenzen seiner Existenz gebracht, sondern auch die ANWR-Unternehmensgruppe besonders herausgefordert. Frank Schuffelen, Sprecher des Vorstands der ANWR GROUP eG, machte dies in seinen Ausführungen deutlich und unterstrich dabei, dass die Genossenschaft trotz aller Widrigkeiten ihrem Förderauftrag uneingeschränkt nachkommen konnte. Die wirtschaftliche und finanzielle Stabilität der ANWR-Unternehmensgruppe sei für diese Leistungen die Grundvoraussetzung.

Stabilität durch Vielfalt

Die Unternehmensgruppe sei – nicht zuletzt durch die starken Banken DZB BANK und AKTIVBANK – auch im herausfordernden Jahr 2020 für sämtliche Partner – Eigen- und Fremdverbände, Handel und Industrie – stets solider und verlässlicher Partner gewesen. Zudem haben die Erträge aus dem Verkauf einer Immobilie in Düsseldorf der ANWR GROUP einen großen Handlungsspielraum im Jahr 2020 gegeben und diesen auch für 2021 garantiert.

Beim Abrechnungsvolumen, so skizzierte Schuffelen in seinem Blick auf die aktuelle Lage, verzeichnet die ANWR-Unternehmensgruppe per Ende August 2021 über alle kooperierenden Verbände ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 11,5 Prozent. Dieses resultiere insbesondere aus der positiven Entwicklung der über die beiden Banken regulierten Fremdverbände resultieren. Die eigenen Verbünde liegen zum Ende August mit minus 8,7 Prozent hinter dem Vorjahreswert zurück. Der Schuhbereich verzeichnet mit minus 18,4 Prozent die größten Einbußen, gefolgt von den Lederwaren mit minus 3,9 Prozent. Im Gegensatz dazu zeichnen die Einkaufsumsätze im Sportbereich mit plus 2,2 Prozent ein positiveres Bild. „Durch den Mix aus verschiedenen Branchen in vielen Ländern Europas ist die ANWR-Unternehmensgruppe auch für die Zukunft sehr gut aufgestellt. Gerade die letzten 18 Monate der Pandemie haben uns gezeigt, dass uns unsere große Diversität widerstandsfähig macht!“

Die Mitglieder der ANWR GROUP eG profitieren von dem Geschäftsergebnis durch eine Dividende in Höhe von 10 Prozent.

Geteiltes Wissen zur Stärkung der Marktposition

Auf nicht zuletzt Corona-bedingt veränderte Anforderungen der Mitglieder hat die ANWR Schuh nach Aussagen von Vorstandsmitglied Fritz Terbuyken durch Beratungsleistungen und auch neue Angebote reagiert. Die Warenprogramme wurden überarbeitet und die vertikalen Module ausgebaut. „Das neue Shoe Love Partnerprogramm zahlt stärker auf die individuellen Sortimentsstrategien ein, indem die Händler konditionierte Artikel direkt bei den Herstellern auswählen können. Bei den Eigenmarken haben wir neben Longo die neue nachhaltige Marke natural sense an den Start gebracht. Hier sehen wir aktuell sehr gute Abverkaufsquoten ohne nennenswerte Abschriften.“

Eng mit den Aktivitäten der ANWR im Warenbereich verknüpft ist für Fritz Terbuyken der Datenaustausch zwischen Handel und Verbundgruppe. „Unsere Einkäufer benötigen die aktuelle Transparenz über den Markt, wenn sie als Verhandlungsführer bei den Herstellern das beste Sortiment zu den besten Konditionen auswählen und verhandeln sollen. Das wussten schon unsere Gründungsväter. Wenn wir gegenüber der Industrie weiterhin Relevanz haben wollen, dann benötigen wir ebenfalls das Wissen über die Entwicklung der Sortimente. Dabei hilft uns vor allem der aggregierte Blick auf anonymisierte POS-Daten. Dieses Know-how sollten wir intelligent nutzen.“

Digitale Kompetenz und klare Positionierung

Den Handel auf dem Weg zur Digitalisierung zu begleiten und die richtige Infrastruktur anzubieten, ist eine große Aufgabe der ANWR GROUP. So hat für Vorstandsmitglied Matthias Grevener die enge Zusammenarbeit mit den Warenwirtschaftsanbietern im Markt und die Stärkung des European Clearing Centers (ECC) als wichtige Branchenlösung für den Schuhfachhandel hohe Priorität. Die eigene E-Commerce Plattform schuhe.de wird zudem als strategisch wichtigster Online-Vertriebsweg weiterentwickelt.

Dass Spezialisierung und Fokussierung im Handel eine wichtige Voraussetzung für unternehmerischen Erfolg sind, machte Matthias Grevener in seinen Ausführungen am Beispiel der Sporttochter SPORT 2000 deutlich. Die Industrie arbeite zunehmend selektiv mit dem Handel zusammen und erwarte Relevanz und klare Positionierung im Markt, um im Gegenzug umfassende Warenversorgung und Vertriebsunterstützung zu bieten. SPORT 2000 habe dies mit den Absolute-Konzepten national erreicht und werde diese auch auf internationaler Ebene – Schweiz und Benelux – weiter ausbauen. „Hier sehen wir weiteres Wachstumspotential und die Chance, in allen fünf Märkten Marktführer zu werden“, so Grevener.

Wir brauchen dringend eine Aufbruchstimmung

Zusammenhalt, kooperative Ansätze und Partnerschaften, Ideenreichtum sowie Widerstandsfähigkeit seien die Basis für einen erfolgreichen Handel der Zukunft, rief Frank Schuffelen die ANWR-Händler auf, mehr in Kooperationen zu investieren. Die ANWR GROUP werde dabei auch in Zukunft der verlässliche Partner sein, der nicht müde wird, weiterhin und unablässig für die Lobby des Einzelhandels zu kämpfen – für den Mittelstand in Deutschland und in ganz Europa. Aktuelles Beispiel ist die deutschlandweite Mitmach-Kampagne ‚Deutschland sucht den Lieblingsladen‘ bei der Kunden ihr favorisiertes Einzelhandelsunternehmen nominieren können. Die Preisträger werden im Rahmen des „Kauf Lokal"-Tages am 18.11.2021 ausgezeichnet.

„Wir brauchen dringend eine Aufbruchstimmung, die durch die Bundesregierung unterstützt wird. Bleibt zu hoffen, dass sich die neue Regierung diesem Anliegen mit voller Kraft widmet“, appellierte Frank Schuffelen an die zukünftigen Verantwortlichen der Politik.