Stabile Finanzlage als Markenzeichen der ANWR GROUP und Basis für die Vielfalt im Handel
14. Juni 2022 - „MUT, Miteinander Unglaubliches Tun“ – unter diesem Motto hatte die ANWR GROUP die Mitglieder der Genossenschaft zum Händlerforum nach Salzburg eingeladen. Auch bei der Generalversammlung spielte der Aspekt des Miteinanders, ein genossenschaftlicher Kernaspekt, eine wichtige Rolle – beim Blick auf das Geschäftsjahr 2021 und in das Jahr 2022. Die ANWR Gruppe ist dafür finanziell stabil aufgestellt und hat damit den nötigen Freiraum für die Gestaltung der Zukunft. Die Unternehmensgruppe erzielte Umsatzerlöse von 618 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Steuern belieft sich auf 4,0 Mio. Euro. Die Mitglieder der ANWR GROUP eG profitieren von dem Geschäftsergebnis der Genossenschaft durch eine Dividende in Höhe von 10 Prozent.
Der Aufsichtsratsvorsitzende der ANWR GROUP eG, Holger Baierl, stellte dem Blick des Vorstands auf wesentliche Themen der Unternehmensgruppe den Aspekt des Miteinanders vorn. „Kooperation, Mitmachen, Teilen, Bereitschaft zur Veränderung und Vertrauen sind die Schlüsselkompetenzen für eine erfolgreiche, von der ANWR unterstützte Zukunft unserer Mitglieder und unserer Kunden.“
Frank Schuffelen: Freiraum für die Gestaltung der Zukunft
„Die stabile Finanzlage ist und bleibt das Markenzeichen der ANWR Gruppe. Sie gibt uns den nötigen Freiraum für die Gestaltung der Zukunft.“ So skizziert Frank Schuffelen nicht nur den Blick auf das Geschäftsjahr 2021 sondern auch den wesentlichen Grundpfeiler der Genossenschaft.
„Unsicherheit begegnet man mit Zusammenhalt und stabilen Partnerschaften. Stabilität und Verlässlichkeit sind Eigenschaften, die die ANWR bislang ausgezeichnet haben. Das wird auch in Zukunft so bleiben“, bekräftigte Schuffelen. Auf Basis des Geschäftsvolumens von 19,8 Mrd. Euro, ein Plus von 10,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, erzielte die Unternehmensgruppe Umsatzerlöse von insgesamt 618 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Steuern belieft sich auf 4,0 Mio. Euro.
Die ANWR Unternehmensgruppe war zum Bilanzstichtag 2021 schuldenfrei. Trotz der stichtagsbezogenen Betrachtung zeigt dies für den Vorstandsvorsitzenden die Richtung, in die sich die Gruppe in den nächsten Jahren bewegen soll. „Die stabile Finanzlage ist und bleibt das Markenzeichen der ANWR. Sie gibt uns den nötigen Freiraum für die Gestaltung der Zukunft.“
Für 2022 zeichnen sich für die ANWR Unternehmensgruppe derzeit positive Tendenzen ab: „Alle Bereiche entwickeln sich aktuell gleich gut. Das gilt für Schuhe, Sport und Lederwaren sowie für die Umsätze aus Finanzdienstleistungen.“ Das Abrechnungsvolumen zum 31. Mai 2022 lag um knapp 16 Prozent über dem des Vorjahres. Spannender werde die Entwicklung im 2. Halbjahr werden. „Es bleibt abzuwarten, wie sehr die Lieferfähigkeit der Industrie aufgrund der globalen Verzerrungen eingeschränkt ist. Nimmt man die prognostizierte Stornoquote großer Sportherstellern als Maßstab, steht uns ein anspruchsvolles 2. Halbjahr bevor.“
Die Aspekte der Zukunft: Menschlichkeit und Mut
„Nur wenn wir finanziell stabil sind, können wir so agieren wie wir möchten, können wir uns so verändern, wie es der Markt verlangt, und können wir so wachsen, wie wir uns das vorstellen. Nur wenn wir stabil sind, können wir die Mitglieder optimal fördern.“ Das Ziel ist für Frank Schuffelen klar: „Wir wollen in den kommenden Jahren die Vielfalt im Handel schützen und stärken sowie den inhabergeführten Handel erhalten.“ Zwei Aspekte werden entscheidend sein und für die möchte sich Frank Schuffelen aktiv stark machen: Menschlichkeit und Mut.
Die Menschlichkeit sei in den vergangenen Jahren zwischen den großen Krisen teilweise abhandengekommen. „Dabei ist sie elementar wichtig – für die ANWR, für den Umgang untereinander und für jeden von uns. Die Menschlichkeit im Verkauf und auf der Fläche macht ein Geschäft zum Lieblingsladen und das Team zu Markenbotschaftern.“
Ergänzend müssen mutige Entscheidungen getroffen werden, „um den inhabergeführten Handel fit für die Zukunft zu machen. Das aber geht nur, wenn wir die Ziele innerhalb der ANWR gemeinsam verfolgen. Wir brauchen Mut, um unsere Zukunft zu gestalten, um auch mal gegen den Strom zu schwimmen, und zur Veränderung.“
Fritz Terbuyken: Zusammenarbeit bietet Chancen
Fritz Terbuyken, im Vorstand der ANWR GROUP eG für u.a. für den internationalen Schuhbereich verantwortlich, stellte unter dem Aspekt „Gemeinsam mehr erreichen“ die Chancen heraus, die die Zusammenarbeit in und mit der Genossenschaft bietet – für die rund 3.000 Schuhhandelsunternehmen mit 6.500 Verkaufsstellen im europäischen Netzwerk der Gruppe und auch für die 2.300 Industriepartner.
Die über die DZB BANK abgewickelte und auch gegen Zahlungsausfall abgesicherte Zentralregulierung garantiert allen die sichere Zahlung für die Order – im Jahr 2021 mit einem Volumen aus dem Schuhfachhandel von 1,1 Mrd. Euro.
Der Anteil, der dabei über den eigenen Großhandel selbst abgewickelt wird, gewinnt seit Jahren an Bedeutung und bietet mit dem Vertrieb der Eigenmarken Longo und natural sense vertikale Module für sportliche Sneaker und Outdoor-Schuhe – Sneakerwand und Urban Outdoor – weitere Perspektiven. „Über den Großhandel sichern wir die bessere Verfügbarkeit der Ware und auch wirtschaftlichen Ertrag für den Handel.“
Durch den eigenen Großhandel ist ANWR in der Lage, Warenstornierungen durch nach wie vor gestörte Lieferketten abzufedern. Ende 2021 waren 23.000 Paar Schuhe im Großhandelslager. „Wir befürchten, dass durch extreme Stornierungen durch Lieferschwierigkeiten im dritten Quartal dem Handel erhebliche Umsatzausfälle drohen. Deshalb haben wir unser Lagerprogramm mit attraktiven Sneakern gefüllt und zurzeit knapp 200.000 Paar lieferfähig.“ Der Umsatz des Großhandels lag für den Schuhbereich 2021 bei 27,8 Mio. Euro. Für 2022 erwartet Terbuyken ein Volumen von 34 Mio. Euro.
Der Campus Mainhausen hat sich als bedeutender Messe- und Orderstandort für den Schuh- und den Sportfachhandel etabliert. Deshalb ist es für Fritz Terbuyken logisch, diesen Standort weiterzuentwickeln. Er kündigte die Erweiterung des O1 Ordercenter Mainhausen an. „Die Entwicklung der Messen in Europa und die mangelnde Infrastruktur anderer Ordercenter bringt wichtige Hersteller dazu, ihre Markenwelt an einer zentralen Stelle in Europa für den Fachhandel aufzustellen.“ Der Handel schätze die umfangreiche Auswahl an relevanten Industriemarken sowie die professionelle Vertriebsqualität in den Showrooms an einem Standort. „Für die Schuhindustrie in Europa hat sich der Campus Mainhausen etabliert.“ Geplant ist ein viergeschossiges Gebäude mit zehn größeren Showrooms und Vertriebsbüros. Nach dem geplanten Baubeginn im Herbst 2022 soll es Ende 2023 fertig sein. „70 % der Flächen sind bereits langfristig vermietet, und wir freuen uns, dass attraktive Marken auch mit ihren Vertriebsniederlassungen zu uns auf den Campus kommen. Diese neuen Marken stärken unseren Messestandort Mainhausen.“
Matthias Grevener: Spezialisierung stärkt die Marktposition
Matthias Grevener, im Vorstand für SPORT 2000 verantwortlich, lenkte seinen Blick auf die Spezialisten-Konzepte, die SPORT 2000 erfolgreich betreibt und auch permanent im Sinne einer klaren Positionierung der Handelsunternehmen weiterentwickelt. „Die Ziele sind, am Markt klar erkennbar zu sein, die Konzentration auf das Richtige, statt von allem etwas anbieten zu können und schließlich der Aufbau von Kompetenz in den Fokusthemen der Spezialisierung.“ Dies diene dann auch der Förderung von Verbindlichkeit und Kampagnenfähigkeit und damit dem Interesse der Lieferanten zur Zusammenarbeit.
Innerhalb der SPORT 2000 gibt es Spezialisten für alle relevanten Sportarten – von den Absolute-Teamsport Händlern bis zur Sneaker Force. Für die „Generalisten“ gibt es nun Clubs für die Profilierung in den Bereichen Running, Outdoor, Ski, Fitness und Lifestyle. Dabei kommt im Interesse aller auch der Datenaustausch sehr wichtig: „Erfolgsmessung und -steuerung der Sortimente erfolgen mit Daten der ganzen SPORT 2000 Community.“
Sensibilisierung für IT-Sicherheit
Auf das gemeinsame Handeln innerhalb der Genossenschaft und für die Mitglieder zahlten die Aussagen von Matthias Grevener, im Vorstand auch zuständig für das weite Feld der Informationstechnologie, zum Thema IT-Sicherheit ein. Denn Cyberkriminalität entwickele sich zu einer großen Herausforderung für Unternehmen gleich welcher Größe. „IT-Sicherheit ist ein Top-Thema bei ANWR.“ Neben der richtigen Infrastruktur gehe es auch darum, die Kenntnisse und die Sensibilität der Mitarbeitenden zu steigern und zu schärfen. „Wir können Ihre geschäftlichen IT-Systeme nicht auf dem neusten Stand halten und auch keine Naturkatastrophen bei Ihnen verhindern. Was wir allerdings können, ist Sie und Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für die IT-Sicherheit sensibilisieren, informieren und Schulungen anbieten.“ Das Angebot beginnt im Juli mit einem kostenlosen informativen Online-Vortrag zum Thema IT-Sicherheit und Datenschutz. Angeboten werden in der Folge kostengünstige und kompetente Schulungen.
Dividende für das Geschäftsjahr 2021
Die Mitglieder der ANWR GROUP eG profitieren von dem Geschäftsergebnis der Genossenschaft durch eine Dividende in Höhe von 10 Prozent.
Vier Aufsichtsratsmitglieder bestätigt
Für die Aufsichtsratsmitglieder Hayo Galipp-Le Hanne, Tom van Geemen, Ingo Hänel und Hanno Reutterer stand turnusmäßig die Neuwahl auf der Tagesordnung der Generalversammlung. Alle vier wurden in ihren Ämtern bestätigt und für weitere drei Jahre gewählt.
Händlerforum 2023
Das Händlerforum 2023 findet vom 25. bis 27. Juni in Leipzig statt.